Was hat Haarausfall mit Hashimoto (Rheuma der Schilddrüse) zu tun?
Aktualisiert: 20. Aug. 2022

Das hat gar nichts miteinander zu tun, würden wohl die meisten Ärzte sagen.
Meine Erfahrung aus über 20 Jahren Vegatestuntersuchungen sagt mir etwas anderes.
Ich muss das etwas näher erklären, damit Sie es verstehen.
In der Schulmedizin wissen wir wenig über die Ursachen von Haarausfall. Wir kennen Haarausfall bei Erkrankungen der Kopfhaut oder Chemotherapie, aber ansonsten tappen wir oft im Dunkeln.
Bei den Vegatestuntersuchungen sehe ich 4 verschiedene Arten von Haarausfall.
Der kreisrunde Haarausfall
Hier gehen die Haare fleckförmig aus. Kahle Stellen wechseln sich mit normalem
Haarwuchs ab. Diese Art von Haarausfall hat mit Rheuma nichts zu tun und wird
durch eine ganze Reihe anderer Stoffe ausgelöst. Diese Art von Haarausfall ist in
meistens gut zu behandeln und klingt in der Regel ab, wenn man die Belastung mit
den auslösenden Stoffen löscht.
2. Der androgenetische Haarausfall
Dies ist der Haarausfall der Männer, der sich mit zunehmendem Alter einstellt.
Der Haaransatz weicht immer mehr zurück, bis nur noch ein mehr oder wenig
breiter Haarkranz zurückbleibt. Verursacht wird diese Art von Haarausfall
durch die männlichen Sexualhormone. Ich kenne bis heute keine Möglichkeit
wie man den androgenetischen Haarausfall stoppen könnte.
3. Alopecia totalis bzw. Alopecia universalis
Hierbei handelt es sich um die dramatischste Form von Haarausfall. Die Haare gehen
büschelweise aus und große kahle Stellen breiten sich immer weiter am Kopf aus. Bei
dieser Form von Haarausfall kann es passieren, dass die Patienten komplett kahl
werden . Bei der Alopecia totalis gehen neben dem Kopf auch die gesamten Körper-
haare aus, lediglich die Augenbrauen bleiben erhalten. Bei der Alopecia universalis
verschwinden auch die Augenbrauen. Ursache für diese Form des Haarausfalls ist
nach meiner Erfahrung ein rheumatischer Prozess. Das Rheuma greift direkt die
Haarwurzeln an und es kommt zu einer zunehmenden Zerstörung.
Wenn der Prozess noch relativ frisch ist, hat man eine Chance, dass sich die Haar-
wurzeln nach Löschen der Rheuma auslösenden Stoffe wieder regenerieren.
Sollte der Haarausfall aber schon länger zurückliegen, sind die Haarwurzeln
durch die Zerstörung vernarbt und es ist in der Regel keine Regeneration mehr
möglich.
4. Der diffuse Haarausfall
Die Patienten bemerken, dass sie viel mehr Haare als sonst verlieren und die Haare
werden mit der Zeit immer dünner. Die Haardecke ist immer noch vollständig, nur die
Menge der Haare nimmt mit der Zeit immer mehr ab. Oft wird nach einer hormonellen
Ursache gefahndet, aber leider bekommt man das Geschehen häufig nicht gestoppt.
Ursache für diese Art von Haarausfall ist ebenfalls ein rheumatischer Prozess.
Allerdings kommt der Haarausfall auf eine ganz andere Weise zu Stande als bei der
Alopecia totalis/universalis.
Meistens kennen wir Rheuma als schmerzhafte Erkrankung der Gelenke. Rheuma ist
aber keine ausschließliche Gelenkerkrankung sondern eine Fehlsteuerung des
Immunsystems. Das führt dazu, dass der Körper die unterschiedlichsten Organe
als feindlich einstuft und sie angreift. Eine sehr häufige Form von Rheuma ist die
Hashimoto Schilddrüsenentzündung. Hier wird das Schilddrüsengewebe angegriffen
und zunehmend zerstört. Da die Schilddrüsenzellen prall mit gespeichertem Schild-
drüsenhormon gefüllt sind, wird für eine kurze Zeit ganz viel Hormon frei, wenn solch
eine Zelle platzt. Das führt zu den typischen Folgen einer Schilddrüsenüberfunktion
wie Unruhe, Herzrasen, Übelkeit. Das wichtigste Symptom ist aber ein diffuser Haar-
ausfall. Da diese Hormonspitzen nur kurze Zeit andauern, kann man sie leider bei den
schulmedizinischen Bluttests nicht feststellen. Daher denkt man in der Regel nicht an
die Schilddrüse als Verursacher des Haarausfalls. Nach meiner Erfahrung lässt sich
der Haarausfall im Rahmen eines Hashimoto sehr gut behandeln. Nach Löschen der
Rheuma auslösenden Stoffe konnte der Haarausfall in der Regel gestoppt werden
und die Haare sind wieder nachgewachsen.